Bei Menschen mit Penis ist die Prostata eine Drüse im Inneren des Unterbauches und liegt unterhalb der Harnblase. In der Prostata wird ein Sekret produziert, das Teil des Spermas ist. Genau dieses Sekret führt zum spermatypischen Geruch. Das Sekret sorgt dafür, dass die Samenzellen, die aus den Hoden ins Sperma geleitet werden, sich selbstständig fortbewegen können. Neben dieser nützlichen Funktion hat die Prostata auch was mit Lust und Erregung zu tun: Sie ist eine Art Lustzentrum, da viele es angenehm finden, wenn die Prostata mit dem Finger durch den Anus oder den Damm stimuliert wird.

Übrigens haben Menschen mit Vulva auch eine Prostata. Sie umschließt die Harnröhre und kann durch Massage der G-Fläche (einem sensiblen Bereich innerhalb der Vagina) stimuliert werden. Die Prostata von Menschen mit Vulva produziert ebenfalls ein Sekret, was manche Menschen auch abspritzen können – ein anderes Wort dafür ist Squirting.

Wenn dein Ejakulat oder Sperma rosa ist, dann solltest du ärztlichen Rat einholen. Die rosane Farbe kann darauf hinweisen, dass Blut beigemischt ist – das wiederum kann viele verschiedene Ursachen haben, aber es macht auf jeden Fall Sinn, eine*einen Ärzt*in um Rat zu fragen. Die richtigen Ärzt*innen für solche Fragen sind Urolog*innen. Sperma besteht übrigens nicht nur aus Samenzellen aus den Hoden, sondern aus unterschiedlichen Bestandteilen: aus der Flüssigkeit der Bläschendrüsen, die rechts und links neben der Prostata liegen, aus dem Sekret der Prostata und – natürlich – aus den Spermien oder Samenzellen. Weißliche, gräuliche und gelbliche Färbung des Spermas sind alle bedenkenlos. Wenn sich etwas an deiner Spermafarbe verändert und du zusätzlich Schmerzen oder andere Symptome merkst, geh immer lieber zum*zur Ärzt*in. Denn sich um sich selbst kümmern ist cool.

Es ist nur dann Sex, wenn sich alle beteiligten Personen wohl und gut fühlen und dem, was gerade passiert, zugestimmt haben. Das Nein oder Stopp einer anderen Person zu ignorieren, ist eine Straftat. Also: Nur ein Ja heißt Ja. Sowohl du selbst als auch die andere Person können jederzeit Nein oder Stopp sagen. Das nennt sich „sexueller Konsens“, also die eindrückliche Zustimmung von allen beteiligten zum Sex.

Kleine Peinlichkeiten, Pannen und Gekicher oder Lachen gehören dazu! Es ist sogar befreiend, beim Sex gemeinsam lachen zu können. Sex ist keine ernste Sache, sondern soll dir und der anderen Person Spaß machen. Das geht am besten, wenn ihr miteinander redet – darüber, was ihr mögt und was ihr nicht mögt. Keine Ahnung, was dir gut gefällt? Probier bei der Selbstbefriedigung doch mal unterschiedliche Sachen aus (z. B. unterschiedlich viel Druck, Gleitgel, mit und ohne Kondom, unterschiedliche Geschwindigkeiten, …), das kann ein guter Anfang sein!

Sex und Kommunikation gehören zusammen, wie Topf und Deckel. Miteinander reden ist wichtig, denn ohne nachfragen, kannst du dir nicht komplett sicher sein, ob es einen sexuellen Konsens gibt. Am Anfang ist das vielleicht ungewohnt und du musst es etwas üben. Aber du kannst dir sicher sein, dass du schon bald geübt im Nachfragen bist. Pornos können dir keine gute Hilfe dabei sein, herauszufinden, was die andere Person beim Sex. Denn Pornos bilden nie die Realität ab, sondern sind professionell produzierte Filme mit Drehbuch und gecasteten Schauspieler*innen. Außerdem sind Vorlieben beim Sex individuell, d. h. es ist bei jeder Person anders. Es mögen ja auch nicht alle die gleichen Eissorten, oder?! Daher musst du dich auf jede Person einstellen und sie sich auch auf dich. Sex ist nicht mit allen Leuten gleich und genau das ist spannend daran. Und zum Thema einfach mal machen: Das kann viel Spaß machen, wenn ihr vorher darüber geredet habt und euch beide sicher fühlt. Aber einfach machen ohne vorher drüber zu reden ist keine gute Idee.

Sexismus ist eine Diskriminierungsform. Diskriminierung bedeutet, wenn Menschen aufgrund von Vorurteilen ausgegrenzt, erniedrigt, benachteiligt oder entwertet werden. Bei Sexismus basiert diese Ausgrenzung, Erniedrigung, Benachteiligung oder Entwertung aufgrund von Vorurteilen gegenüber dem Geschlecht einer Person. Beispiel dafür sind:

• Das Aussehen von Politikerinnen wird häufig kommentiert, das von Politikern nicht.
• Frauen bekommen häufig keine Jobs mit Führungsverantwortung, weil sie dafür angeblich nicht geeignet sind.
• In der Schule sind die meisten Bücher, aus denen du lernst, bestimmt von Männern geschrieben worden.

Von den drei genannten Beispielen ist vor allem die richtige Größe des Kondoms wichtig für die Sicherheit. So wie Socken gibt es auch Kondome in unterschiedlichen Größen. Wichtig ist dabei nicht die Länge, sondern die Breite des Penis. Du kannst die richtige Kondomgröße für dich online ausrechen, z. B. hier. Wenn du ein zu kleines Kondom trägst, dann kann es schneller reissen. Wenn du ein zu großes Kondom trägst, kann es sein, dass es beim Penetrationsverkehr abrutscht. All sizes are beautiful, also nimm die richtige für dich! Das Herkunftsland ist an sich egal, wenn auf der Kondomverpackung das CE Prüfzeichen vermerkt ist. Außerdem gibt’s Kondome in unterschiedlichen Farben, Geschmäckern und Ausführungen (z. B. mit Noppen, Rillen, mit viel und wenig Gleitgel). Es gibt also viel auszuprobieren!

Die häufigste STI ist HPV. Humane Papillomaviren können über ungeschützten Penetrationsverkehr, Petting, Küssen und Schmierinfektionen übertragen werden. Kondome oder Lecktücher schützen nicht zuverlässig vor einer Infektion mit HPV. Daher ist die Lösung die HPV-Impfung für alle Menschen, am besten vor ihrem ersten Mal. Alle Menschen können sich mit HPV infizieren und es an andere weitergeben. Eine HPV Infektion merkt man meistens nicht – bei fehlender Behandlung und Vorsorge kann eine Infektion mit HPV jedoch zur Ausbildung verschiedener Krebsarten führen. Chlamydien sind ebenfalls eine häufige STI, sind aber gut mit Antibiotika behandelbar. Eine Infektion mit HIV ist tatsächlich heutzutage seltener, da viel mehr Menschen Kondome benutzen. Wusstest du, dass es heute Medikamente für hiv-positive Menschen gibt? Diese Medikamente sorgen bei richtiger Einnahme dafür, dass eine hiv-positive Person nicht mehr ansteckend ist. Willst du mehr über STIs erfahren? Schau mal hier!

Die richtige Hygiene für deinen Penis ist recht simpel: Täglich unter der Dusche mit viel lauwarmen Wasser die Vorhaut zurückziehen und dann den Penis und die Eichel mit milder Seife waschen. Nicht alle Menschen mit Penis haben eine Vorhaut, aus medizinischen oder religiösen Gründen werden manche Penisse beschnitten, d. h. die Vorhaut wird teilweise oder ganz entfernt. Desinfektionsmittel gehört auf keinen Fall in die Nähe deines Penis, da es die Schleimhaut der Harnröhre und unter der Vorhaut reizen kann und das zu Schmerzen führen kann. Es gibt aber auch keine Notwendigkeit zur Desinfektion! Das mit der Selbstreinigung stimmt auch nicht so ganz: Bakterien und Talg vermischen sich zu einem müffelnden Cocktail namens Smegma, das durch Wasser und Seife entfernt werden kann. Achte dabei darauf, was dein Körper gut verträgt – stark parfümierte Duschgels können zu Hautreizungen (Pickelchen, Rötungen) führen.

• Kondome haben ein Haltbarkeitsdatum, das immer auf die Verpackung gedruckt ist. Wenn du das Haltbarkeitsdatum nicht mehr lesen kannst oder es überschritten ist, schmeiss das Kondom weg. Es ist dann nicht mehr sicher, es zu verwenden. Bevor du ein Kondom verwendest, achte auch immer darauf, ob die Verpackung unbeschädigt ist – wenn nicht, dann schmeiss es weg und nimm ein neues.
Abspritzen können theoretisch alle Menschen, ganz egal, welche Genitalien sie haben. Das liegt daran, dass sowohl Menschen mit Vulva als auch Menschen mit Penis eine Prostata haben. Menschen mit Vulva können das sog. Squirten trainieren, müssen sie aber auch nicht. Und Sex haben ist in Deutschland tatsächlich rechtlich gesehen erst ab 14 Jahren erlaubt. Was gibt es noch für gesetzliche Regelungen in Bezug auf Sex und Alter? Dazu gibt es hier ein Quiz, wo du mehr darüber erfahren kannst.